Der Begriff UMOL (µmol) beschreibt die Menge an Photonen (Lichtquanten), die in einem bestimmten Zeitraum auf eine Oberfläche treffen und im Bereich der photosynthetisch aktiven Strahlung (PAR) liegen.
PAR umfasst Wellenlängen zwischen 400 und 700 Nanometern (nm), also den Bereich des Lichts, der von Pflanzen für die Photosynthese genutzt werden kann. Die Einheit μmol/m²/s gibt an, wie viele Photonen pro Sekunde auf einen Quadratmeter Oberfläche auftreffen.
Bedeutung von UMOL für die Pflanzenphysiologie:
- Photosynthese: Die Menge der absorbierten Strahlung im PAR-Bereich korreliert direkt mit der Photosyntheserate der Pflanzen. Eine ausreichende, aber nicht überhöhte Photonenflussdichte (μmol/m²/s) fördert Wachstum, Entwicklung und allgemeine Vitalität.
- Lichtmanagement: Die Optimierung der Beleuchtung auf der Grundlage von UMOL-Werten ist in der Landwirtschaft und im Indoor-Gartenbau von entscheidender Bedeutung. Die gezielte Steuerung der Lichtintensität stellt sicher, dass die Pflanzen genau die Lichtmenge erhalten, die für ihre spezifischen Bedürfnisse optimal ist.
Zusammenhang zwischen UMOL und PAR:
- Photosynthetically Active Radiation (PAR) ist der Spektralbereich des Lichts, der von Pflanzen für die Photosynthese genutzt wird.
- Der UMOL-Wert ist die spezifische Maßeinheit, die angibt, wie viele Photonen in diesem Bereich (400-700nm) auf eine Oberfläche treffen.
- Im Gegensatz zur Lichtstärke in Lux oder Watt misst UMOL direkt die Lichtqualität in Bezug auf die für die Photosynthese relevanten Photonen.
Typische UMOL-Werte
- Sonneneinstrahlung: über 2000 µmol/m²/s an einem wolkenlosen Tag um die Mittagszeit.
- Künstliche Pflanzenbeleuchtung: LED- oder HPS-Lampen (Hochdruck-Natriumdampflampen) liefern 200-1000 µmol/m²/s, je nach Lichtquelle, Anordnung und Abstand zur Pflanze.
Messung von UMOL:
Die Messung erfolgt mit einem Quantensensor, der speziell für den PAR-Bereich kalibriert ist. Solche Geräte messen die Photonenflussdichte genau und werden häufig in der Pflanzenforschung, im Gewächshausbau und in der kommerziellen Landwirtschaft eingesetzt.
Optimaler UMOL-Bereich für Anthurium:
- 30-100 µmol/m²/s: Ideal für gleichmäßiges Wachstum. Dieser Bereich ist typisch für leicht schattige Standorte.
- 100-200 µmol/m²/s: Tolerierbar bei guter Luftfeuchtigkeit und begrenzter Expositionsdauer. Längere Einwirkung kann jedoch zu Chlorose (verbleichen der Blätter) oder Sonnenbrand führen.
- Über 200 µmol/m²/s: In der Regel ungeeignet. Anthurien sind an diffuses Licht angepasst und nicht für hohe Strahlungsintensitäten geeignet.
Optimaler μmol/m² / sμmol/m²/s-Bereich für Anthurien-Seedlinge:
- 20-50 µmol/m²/s: Ideal für die Keimphase und die ersten Wachstumswochen. Fördert eine langsame, aber gesunde Entwicklung.
- 50-100 µmol/m²/s: Kann toleriert werden, wenn die Luftfeuchtigkeit hoch bleibt und die Blätter nicht sofort austrocknen.
- Über 100 µmol/m²/s: Zu intensiv für Anthurien-Seedlinge. Führt häufig zu Blattnekrosen oder Entwicklungsstörungen.
Praxisrelevante Hinweise:
- Lichtqualität: Neben der Quantität (µmol/m²/s) spielt das Spektrum der Lichtquelle eine Rolle. Anthurien profitieren von einem ausgewogenen PAR-Spektrum, insbesondere mit Betonung auf blauem (400–500nm) und rotem Licht (600–700nm).
- Lichtdauer: Neben der Intensität ist die Tageslänge (Photoperiode) entscheidend. Anthurien benötigen 10–12 Stunden Licht pro Tag für optimales Wachstum.
- Luftfeuchtigkeit und Temperatur: Eine Luftfeuchtigkeit von 60–80% und Temperaturen zwischen 22–28°C fördern die Verträglichkeit höherer Lichtintensitäten.
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