In letzter Zeit tauchen auf dem europäischen Markt vermehrt Anthurien der Spezies carlablackiae auf, die mit den attraktiven Zusätzen "unnumbered" oder "prenumbering" versehen sind. Warum hier Vorsicht geboten ist, erklären wir im folgenden Artikel.
Diese Bezeichnungen sind im Zusammenhang mit Pflanzen von Rory Antolak gebräuchlich, erkennbar am Kürzel "RA". Dieser fing vor etwa fünf Jahren an, A. carlablackiae auf dem Markt anzubieten – noch bevor er sein Nummerierungssystem einführte, das eine eindeutige Identifizierung und Unterscheidung der einzelnen Pflanzen ermöglicht.
Als "unnumbered" oder "prenumbering" werden heute jene Pflanzen bezeichnet, die vor der Einführung des Nummerierungssystems verkauft wurden. Korrekt verwendet, sollten diese Bezeichnungen nur für Ableger wildgewachsener Individuen ("wild clones") gelten, die von Rory Antolak in kleinen Zahlen der Natur entnommen und vermehrt wurden.
Es ist davon auszugehen, dass auch Pflanzen aus seinen wildgesammelten Samen unter diesen Bezeichnungen auf den Markt gelangt sind. In solchen Fällen wäre "Seed grown RA carlablackiae" die zutreffendere und gängigere Bezeichnung.
Die Zusätze "unnumbered" und "prenumbering" sollten also ausschließlich im Zusammenhang mit RA-Pflanzen verwendet werden. Sie haben nichts mit anderen Züchter*innen, Gärtnereien, Massen-Wildentnahmen oder Verkäufer*innen zu tun. Leider wird die Unwissenheit der Meisten zu dieser Thematik häufig ausgenutzt und Käufer*innen in die Irre geführt. Immer wieder tauchen Pflanzen auf dem Markt auf, die fälschlicherweise mit diesen Zusätzen versehen sind, obwohl sie nichts mit der ursprünglichen Thematik zu tun haben.
Häufig handelt es sich dabei um eine irreführende Marketingstrategie, um Wildpflanzen aus Massenentnahmen ("poaching plants") zu verkaufen, die Preise künstlich zu erhöhen oder eine vermeintliche Exklusivität zu schaffen.
Worauf sollte man achten?
Wenn eine auffällig günstige Pflanze mit den Zusätzen "unnumbered" oder "prenumbering" angeboten wird, jedoch das "RA"-Kürzel fehlt, sollte man kritisch hinterfragen, ob es sich um eine authentische Pflanze handelt oder ob hier jemand von der Arbeit anderer profitieren will.
Denn was passiert, wenn eine solche Pflanze, die als "A. carlablackiae unnumbered" gekauft wurde als Zuchtpflanze verwendet wird? Die Konsequenzen könnten weitreichend sein und zur Verwässerung der Herkunftslinie sowie zur Täuschung weiterer Käufer*innen führen.
Augen auf beim Carla-Kauf.
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