Venen

Venen

Anthurienblätter weisen ein Netzwerk von Blattadern (Venen) auf, die für die Physiologie und Struktur der Pflanze von entscheidender Bedeutung sind. Sie geben dem Blatt strukturelle Stabilität und stellen die Hauptleitung für Wasser, Mineralien und Nährstoffen zwischen Blatt und Stamm dar. Dabei unterstützen sie z.B. den Transport von Assimilaten (z.B. Zucker), die im Blatt durch Photosynthese gebildet werden und Verbessern die Verteilung von Wasser und Nährstoffen im Blatt. Auch helfen sie, überschüssiges Wasser über Hydathoden (Wasserspalten) abzuleiten und unterstützen die Gasdiffusion sowie die Regulation der Photosynthese. Bei Wasser- oder Mineralienüberschuss helfen die Hydathoden der Pflanze überschüssiges Wasser und gelöste Mineralien auszuscheiden. Diesen Vorgang nennt man Guttation.

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Nomenklatur der Venen:

Mittelrippe (engl. midrip): Die Mittelrippe ist die senkrecht in der Blattmitte verlaufende, prominenteste Vene.

Basalvenen (engl. Basal veins): Die Basalvenen verlaufen vom Ansatz des Blattstiels (Petiole) bis zur Peripherie des Blattes. Sie enden je nach Spezies in der Nähe des Blattrandes oder in der Kollektivvene. Neben der Mittelrippe sind sie die auffälligsten Venen.

Basalrippe (engl. Basal rip): Die Basalrippe kann als starke Vene rechts und links des Sinus auftreten und wird durch die „verschmolzenen“ Anteile der unteren Basalvenen gebildet.

Primäre Lateralvenen (engl. Primary lateral veins): Diese stellen die ersten Verzweigungen ausgehend von der Mittelrippe dar.

Sekundärvenen (engl. Secondary veins): Verzweigungen der primären Lateralvenen heißen Sekundärvenen.

Interprimärvenen (engl. Interprimary veins): Diese zweigen wie die primären Lateravenen von der Mittelrippe ab, sind aber deutlich weniger ausgeprägt. Sie liegen nicht bei jeder Spezies vor.

Kollektivvene (engl. collective vein): Die Kollektivvene ist eine kleine, entlang des Blattrandes verlaufende Vene. Man kann sie auch als Verbindung der unteren Anteile der primären Lateralvenen ansehen. Zudem ist das Vorhandensein der Kollektivvene ein definierendes Kriterium der Gattung Anthurium.

Retikulärvenen: Diese kleinsten Venen können sichtbar oder weniger sichtbar sein und bilden ein Netz über die gesamte Blattoberfläche.

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Zusammenfassung:
Die Aderstruktur von Anthurien ist komplex und dient der effizienten Versorgung und Stabilität der Blätter. Sie ist ein Schlüsselelement für die Anpassung an tropische Bedingungen und spielt auch eine wichtige Rolle für die Ästhetik von Anthurien in unserem Hobby.

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